Tür auf – Abgeordnete unterrichten
an freien Schulen in Bayern
 
12.03.2018 Rottenburg/L.
Zum Tag der freien Schulen 2018 besuchte der Bundestagsabgeordnete Florian Oßner (CSU) unsere Schulen und stellte sich in der Turnhalle den Fragen unserer Acht- und Neuntklässler und der Neunt- und Zehntklässler aus der Realschule. Florian Oßner ist Direktkandidat für den Wahlkreis Kelheim-Landshut und im September zum zweiten Mal in den Bundestag gewählt wurden. Begrüßt wurde der Abgeordnete von den beiden Schulleitern Anna Maria Müller und Benedikt Utz. Letzterer blickte zurück auf den letzten Tag der freien Schulen vor zwei Jahren. Damals hätten sich 140 Abgeordnete und Regierungsmitglieder beteiligt. Er dankte Oßner dafür, dass dieser sich heuer sofort bereit erklärt habe, den Schülern eine Unterrichtsstunde zu „schenken“. Ziel sei es „gegen Politikverdrossenheit vorzugehen und auch die Radikalisierung in der Gesellschaft zu thematisieren“.
Florian Oßner stellte sich dann den jungen Zuhörern in der Turnhalle vor und erklärte, dass er gerne Rückmeldung bekomme, was die jungen Leute über Politik denken. „Wir sind eure Vertreter in Berlin“, erklärte der Bundestagsabgeordnete. Abgeordneter zu werden sei für ihn kein berufliches Ziel, auf das er von Beginn an hingearbeitet hätte. Man brauche politisches Interesse, das sei die Hauptvoraussetzung. Oßner selbst hat sich schon früh in Jugendverbänden engagiert, kam dann mit Anfang 20 in den Gemeinderat. „Andere Leute haben mich dann motiviert, weiterzumachen.“ Der nächste Schritt war der Kreistag. Als dann sein Vorgänger Dr. Wolfgang Götzer nach 27 Jahren nicht mehr zur Wahl für den Bundestag antreten wollte. „Dr. Götzer wollte einen jungen Nachfolger“, so Oßner und so zog er vor viereinhalb Jahren in den Bundestag ein.
Oßner berichtete den Schülern von seiner täglichen Arbeit, die sich halb in Berlin und halb in seinem Wahlkreis abspielt. „Gleich nach unserem Vortrag hier werde ich wieder nach Berlin fliegen.“ Die Hauptaufgabe der Mitglieder des Bundestags sei neben der Wahl des Bundeskanzlers, die jetzt wieder ansteht, zudem die Beratung und der Beschluss von Gesetzen, es gehe nicht immer im die große Politik und was Angela Merkel und Donald Trump machen. „Wir haben zum Beispiel vor kurzem das Kindergeld erhöht, das wäre für euch eine gute Basis für neue Taschengeldverhandlungen“, so Oßner scherzhaft. In seinem Wahlkreis Kelheim-Landshut biete Oßner Bürgersprechstunden und ist auf vielen Veranstaltungen unterwegs.
Im Anschluss hatten die Schüler beider Schulen noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Und dabei wurden auch heiße Themen angepackt wie die Flüchtlingspolitik in Deutschland, eine mögliche Legalisierung von Cannabis oder die Integration von Ausländern mit einem möglichen Kopftuchverbot in verschiedenen Bereichen. Florian Oßner ging sehr ehrlich und ausführlich auf die Fragen der Schüler ein. Er erklärte: „Auch unsere Ressourcen sind begrenzt, deshalb können wir nur die Flüchtlinge aufnehmen, die wirklich Hilfe brauchen.“ In Sachen Cannabis meinte er: „Eine kontrollierte Abgabe über Apotheken wird diskutiert, um den Dealern das Handwerk zu legen.“ Eine komplette Legalisierung werde es aber seiner Meinung nach nicht geben, da es vor allem um Drogenbekämpfung gehe. Oßner gab auch Recht, dass man sich in Deutschland anpassen müsse, wenn man hier zu Gast sei. „Friedliche Religionen sind bei uns gar kein Problem. Ein Problem ist es, wenn der Islam politisch wird, wie zum Beispiel bei Ehrenmorden.“
Zur AfD sagte Oßner: „Das wären keine politischen Partner für uns. Das widerspricht meiner Überzeugung, wie man Politik macht“. Auch nach seiner Meinung zum amerikanischen Präsidenten Donald Trump wurde Oßner gefragt. Grundsätzlich sei er ein demokratisch gewählter Präsident und deshalb müsse man sich mit ihm engagieren, auch „wenn er uns das Leben nicht gerade einfach macht“. Es sei nicht alles schlecht, aber auch lange nicht alles gut, was er mache. „Wir brauchen das enge Band zu den USA, deshalb wünsche ich mir, dass Trump einen etwas diplomatischeren Ton anschlägt“, so Ossner. Allerdings schade es auch nicht, wenn man in Europa, wie die Bundeskanzlerin gesagt habe, „erwachsener“ werde.
Nach fast 90 interessanten Minuten wurde der Bundestagsabgeordnete wieder verabschiedet und erhielt als Gastgeschenk von Frau Müller noch einen Honig, der von der Imker-AG der Realschule hergestellt wurde.
Klosterweg 2
84056 Rottenburg/L.